Status: Es geht voran

Es ist wahnsinnig kalt geworden und die Kälte zieht durch unsere Fenster rein. Trotzdem sind wir frohen Mutes. Nach unserem kleinen Winterschlaf haben wir unseren Drive wieder. Tatendrang. Es soll weiter voran gehen.

So schrieben wir dem Elektriker und unserer Sanitärfirma eine E-Mail mit vielen Aufgaben. Montag waren sie beide da zur Besprechung: Flurtoilette, Treppenhaus und Veranda (Wobei wir nun gegoogelt haben: Das ist gar keine Veranda, denn diese wäre offen an den Seiten, es ist doch ein Wintergarten.) werden zeitnah in Angriff genommen. Wir müssen uns nur noch um die Materialien kümmern. Es geht also voran.

Auch wenn ich noch immer die Winterlandschaft vermisse, haben wir uns vorgenommen trotzdem wieder mehr raus zugehen – zumindest dann, wenn nicht gerade dieser Schneeregen die Straßen und Wege matschig werden lässt. Als ob es doch einen Wettergott gäbe und er es gehört hat, hatten wir am Montag tatsächlich einen ganzen Nachmittag Sonne pur und blauen Himmel gehabt. Hah, hatte ich mir gedacht, wozu Schnee, wenn wir Sonne haben! Und ich nötigte meine Familie zum Montagnachmittagspaziergang.

So fuhren wir an die Steilküste von Nienhagen. Das Gebiet hatten wir noch gar nicht erforscht. Die Steilküste ist wirklich eine Steilküste wie im Lehrbuch. Viel zu sehen ist dort nicht, noch nicht mal ein Strand, aber wild und rau schaut es dort aus. Wir liefen den Europäischen Fernwanderweg E9 entlang, weil die Steilküste die Sonne verdeckte.

Die Steilküste von Nienhagen und der Fernwanderweg, der nicht wirklich danach aussieht, zu späterer Nachmittagsstunde. Die ersten Wolken verdichten sich. Abends gab’s dann Schneeregen und Kälte. Launisches nordisches Wetter!

Als ich vor paar Jahren in Estland war, hatte ich mir überlegt gehabt, dass es eine sportliche Leistung wäre, diesen sogenannten Internationaler Küstenweg Atlantik–Ostsee (= Europäischen Fernwanderweg E9) entlang zu radeln. Natürlich habe ich es ausm Blick verloren, ich hatte andere weniger sportliche Reiseziele bevorzugt. Doch nun schau an, nun ist dieser Radwanderweg quasi genau vor unserer Haustür:

https://www.auf-nach-mv.de/ostseekuestenwanderweg

Es war ein schöner Nachmittag. Der Vorteil ist, wenn man nicht arbeiten muss, man hat in der Woche die Spazierrouten fast für sich allein.

Erster Kita-Tag war gar nicht so schlimm

Ich hatte ja schon ein wenig Bauchgrummeln. Um so näher Ricardos erster Kindergartentag kam, um so weniger wollte Ricardo hin. Doch eigentlich ist es ja kein Wunder. Die letzten zwei Monate hatte er so ziemlich full time-Mama und Papa um sich. Seine Sucht nach Mama stieg mit jeder Mama-Dosis. Wer möchte da schon in den Kindergarten?

Dennoch ist jetzt unser Kind ein Kindergartenkind. Die Kita ist von uns 5 Minuten mit dem Radl entfernt. Wunderbar. In München waren wir mit den Öffis bis zu 40 Minuten unterwegs. Das fühlt sich jetzt natürlich ganz anders an. Eine Stunde gestern und heute zwei Stunden (Eingewöhnung) mit anderen Kindern spielen = ein fast ausgeglichenes Kind.

Ehrlich gesagt, hatte ich mir schon ein wenig Gedanken gemacht (und ich zähle mich nicht zu den „Supermamis“): Der Betreuungsschlüssel in M-V ist mit 1:12,7 schon sehr hoch, in Bayern hingegen sind es 1:8,2 (Auswertung „Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen der Gruppen mit Kindern
im Alter von 2 bis unter 8 Jahren (ohne Schulkinder) 2018 von Destatis). Da ist schon ein Unterschied. Und überall wird händeringend Personal gesucht. Klar, Personal wird überall gesucht, nur hier in den ostdeutschen Bundesländern wird ja auch noch mal anders bezahlt. (Ich merke, wie das Thema Entlohnung in den neuen Bundesländern immer wieder mein Blut in Wallungen bringt, weil ich es wahnsinnig ungerecht und diskriminierend finde, eine andere Bezahlung für die gleiche Arbeit an Landesgrenzen festzumachen.)

Aber skeptisch hinsichtlich einer neuen Kita bin ich auch deswegen, weil wir in München eine super Kinderkrippe hatten. Sie gehörte zu dem Verband, bei dem ich arbeitete. Die Betreuung war großartig. Die Einrichtung nimmt an dem Bundesprogramm  „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, demnach stand das Sprechenlernen sehr im Fokus, und viele Momente in Ricardo Kinderkrippenzeit wurden auch mit Fotos verewigt. Wir hatten zum Schluss eine kleine Mappe erhalten mit Ricardo-Momenten. Wir waren schon sehr traurig, dass Ricardo dort nicht mehr sein konnte.

Aber nun sind wir hier und es ist eben alles wieder anders, und … es geht voran!

Treffpunkt Suppenküche

Unsere erste Anlaufstelle im November war die Kirchengemeinde Bad Doberan. Sie bietet außerhalb der Corona-Zeiten sehr viele Möglichkeiten, angefangen von Krabbelgruppen über Kinderkirche und Kinderchor bis hin zu Familienfahrten in die Natur von Norwegen. Als Neuankömmling eigentlich eine ganz gute Sache, um Kontakte zu knüpfen. Eigentlich! Wir haben aber eben Corona.

Doch eines wird in abgewandelter Form weiter angeboten: Die Suppenküche. Und wir reden hier nicht von einem Projekt für sozial bedürftige Menschen. Dort können alle Menschen hin und eine Mahlzeit einnehmen. Es soll nämlich ein Treffpunkt sein, Menschen kommen zusammen, ein Ort für eine Gemeinschaft – also auch für geplagte Hausfrauen, die nicht mehr wissen, was sie noch kochen sollen – so wie ich es bin (grins). Viele Ehrenamtliche kochen ab morgens 8.00 Uhr. Ab 11.00 Uhr sind die Türen geöffnet und – nun in Corona-Zeiten – es wird Suppe für daheim ausgegeben.

Jürgen hatte das Los gezogen. Ich schicke Jürgen immer ganz gern vor, weil er so herrlich kommunikativ und aufgeschlossen ist (dafür lieb ich ihn). Er musste also hin und sich das anschauen und im besten Fall uns eine Suppe mitbringen. Und so gab’s diesmal eine leckere Gemüsesuppe mit Pudding als Nachspeise.

Wenn ich mal Zeit hätte und Kochen eine Leidenschaft von mir wäre, würde ich bei sowas mitmachen, weil ich die Idee sehr gut finde. Bestimmt werden wir ab und an noch mal die Kochkünste der Ehrenamtlichen in Anspruch nehmen.

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