2020 war ein astrologisch bedeutsames Jahr, denn es trafen zeitlich gleich mehrere wichtige planetare Zyklen zusammen. Zum einen die Zyklen von Saturn und Pluto und Pluto und Jupiter. Sie vollenden sich im Steinbock und beginnen neu. Saturn-Pluto-Konjunktion: Eine Schwierige Konstellation, weil sie Machtmissbrauch signalisieren kann. Saturn und Pluto haben uns aber auch gezwungen unsere Werte und Gewohnheiten zu ändern, uns neu auszurichten. Es war ein schwieriges Jahr, was für viele Umbruch und Sich-Neufinden bedeutete.
Für mich und meine Familie ein ebenso denkwürdiges Jahr: Wir hatten uns in dieser Konstellation bewusst entschieden, einen neuen Schritt zu gehen – unsere Gewohnheiten zu ändern. Wir hatten uns entschieden, ein komplett entgegen gesetzten Lebensweg einzuschlagen: Von Süd nach Nord, von West nach Ost, von Höhenmetern in die flache Ebene, vom Bayerischen ins Plattdeutsche, von einem wirtschaftlich starken Bundesland in ein wirtschaftlich schwächeres Bundesland, von einer Großstadt in die Kleinstadt usw. Ein großer Schritt und noch immer wissen wir es nicht, ob es richtig so war.
Wir haben viele Karten, Geschenke und Grüße von Freunden bekommen. Was mich stutzig machte war, dass viele gleiche Ausdrücke verwendeten: Visionen, Zuversicht, Tatendrang, Energie. In diesen Momenten wurde mir klar, dass wir einen großen Schritt gegangen sind. Auch wenn ich mein altes Leben und meine Freunde sehr vermisse und es mich auch in manchen Situationen traurig macht, so bin ich tatsächlich voller Zuversicht, dass wir unsere Vision mit Tatendrang und Energie realisieren können.
Eine Freundin sinnierte in ihrem Blog über Highlights und Lowlights in diesem Jahr. Ich als reiselustige und stehts von Fernweh geplagte Globetrotterin empfand tatsächlich diese Zeit, in der wir unsere neue Sesshaftigkeit vorbereitet hatten, eher als Lowlight. Ich habe das Gefühl, dass ich viel verpasst habe. Mein einziges Reise-Highlight war ein Trip nach Slowenien, ansonsten kenne ich inzwischen fast jeden Stein von diesem Haus. Umso neidvoller blickte ich auf Geschichten von Freunden und Bekannten, wo sie in den paar Sommermonaten Reisefreiheit alles waren.
Doch muss ich mich korrigieren. Diese Variante der Geschichte ist zu kurz gegriffen. Natürlich war das Hightlight unsere Luftveränderung (und auch im wahrsten Sinne des Wortes: Tausche Großstadtluft gegen salzige Meeresluft). Und da wir nun mal nicht super gut betucht sind, liegt es auch in der Natur der Sache, dass ich auf mein persönliches Fernweh-Highlightchen verzichten musste.
Kleine Highlights versüßen die Weihnachtszeit
Bis jetzt hat uns unsere neue Heimat kaum Steine in den Weg gelegt. Gut, Corona ist das einzige, was uns einige Dinge vermiest, doch dafür kann die Region ja nichts. Die Menschen sind freundlicher. Die Natur ist näher. Ich mag es tatsächlich, morgens zum Bäcker zu radeln und Semmeln zu kaufen. Das mache ich jetzt freiwillig. Die Morgenluft ist der Wahnsinn. Ich mag es, einen Vormittagsspaziergang am Strand zu machen. Ich mag das auch, nostalgisch mit dem Molli zufahren. Ich mag es, in den eigenen Wände mal laut sein zu können. Ich mag es, Hausherrin zu sein. Ich mag es auch, das eigene Zuhause nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Und ich mag es, mit meiner Familie (Ich war jahrelang überzeugter Single!), diesen neuen Weg gemeinsam zu gehen.
Unsere Nachbarin klingelte an Heiligabend und gab uns ihre Weihnachtsgrüße. Es war eine Christbaumkugel mit der Gravur: Willkommen in Bad Doberan. Ich weiß nicht, ob sie solche Kugeln „auf Lager hat“ oder sie diese für uns anfertigen ließ. Ich fands toll. Wir fühlten uns willkommen – und das auch von den anderen Nachbarn um uns herum, die wir schon kennengelernt haben.
Weihnachten haben wir viele Dinge gemacht, die wir mögen: Wir waren bei matschigem Regenwetter in der Natur, im Wald. Wir machten einen Vormittagsspaziergang am Strand und wir fuhren mit dem Molli. Wir waren beim Weihnachtsgottesdienst im ehrfürchtigen Münster. Und wir haben tatsächlich keine Pinsel, Nägel oder Hammer angerührt!
Willkommen Saturn und Jupiter im Wassermann
2021 wird ein Saturn-Jahr. Aus astrologischer Sicht ist der Saturn ein Karma-Spezialist, der Menschen dabei hilft, unangenehme Dinge anzugehen. Der Saturn wird auch im Sternzeichen Wassermann stehen. Der Wassermann ist für das Unkonventionelle, Innovation und Fortschritt bekannt. Es liegt am Saturn, dass diese Ideen auf ihre Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit getestet werden. Wertvolle und nötige Neuerungen erhalten jetzt das Fundament und die Stabilität. Irrwege hingegen werden uns aufgezeigt und undurchdachte und fehlerhafte Projekte ihr Ende finden. Fähigkeiten wie innovatives Denken und den Mut neue Wege zu beschreiten, werden 2021 dringend gebraucht und auch belohnt werden. Aber auch der Jupiter steht im Zeichen des Wassermanns. Eigentlich ein Gegenspieler des Saturns. Doch nächstes Jahr verbinden sich die beiden auf eine inspirierende Weise. Jupiter verstärkt und vergrößert normalerweise. Er unterstützt den Fortschritt im Saturn.
Bildlich habe ich tatsächlich unser Haus vor Augen. Fortschritt und Erneuerungen hat es wirklich nötig.
Wir haben bereits dieses Jahr, den ersten Schritt zur Veränderung getan. Heute habe ich auch meinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich werde im Februar, den gleichen Job machen wie in München. Nur dass ich mich nicht für die Interessen der bayerischen Pflegedienste und Pflegeheime einsetzen werde, sondern für die in Mecklenburg-Vorpommern. Ich setze mich wieder für die soziale Gerechtigkeit ein und verstehe mich als Lobbyist für sozial benachteiligte Menschen. Ich freue mich darauf.
Ich hoffe sehr, dass sich unser Projekt nicht als fehlerhaft erweisen wird und dass das, was wir dieses Jahr gesät haben, nächstes Jahr auch die ersten Früchte zeigen wird … wie vielleicht unsere Gästewohnung, damit ihr alle selbst erleben könnt, was für eine liebenswerte Region das ist.
Ich wünsche euch einen guten Start ins Saturn-Jahr 2021!